- Shona
- Shona[ʃ-], Schona, Maschona, von der britischen Kolonialverwaltung eingeführter Sammelname für verwandte Bantuvölker im zentralen, nördlichen und östlichen Simbabwe sowie in Moçambique (zwischen Save und Pungoe), darunter die Karanga, Korekore, Manyika, Ndau, Tawara und Zezuru (jeweils mit zahlreichen Untergruppen); die durch den Vorstoß der Ndebele 1) vom geschlossenen Block der Shona getrennten Karanga leben im Westen von Simbabwe, zum Teil auch in Botswana. Die etwa 8,5 Mio. Shona (6,8 Mio. in Simbabwe, 1,5 Mio. in Moçambique und 150 000 in Botswana) betreiben in der Savanne traditionell Feldbau (Mais, Hirse) und Viehhaltung. In manchen Gruppen gehören über 50 % der traditionellen Religion an, die Übrigen sind Anhänger christlicher Kirchen.Die Karanga beherrschten seit dem 14. Jahrhundert den Raum zwischen Sambesi und Limpopo (u. a. Gründung der Stadt Simbabwe); der Karanga-Klan der Rozwe errichtete Mitte des 15. Jahrhunderts das Reich des Monomotapa.Unter den Shona entstand eine bedeutende Richtung der zeitgenössischen afrikanischen Kunst. Die Shona-Kunst umfasst expressive Skulpturen aus Stein (besonders Serpentin); sie zeigen Mensch, Tier und Fabelwesen in unterschiedlichstem Abstraktionsgrad. Ihre Entwicklung und weltweite Vermarktung wurde um 1960 von Frank McEwen (Direktor der Rhodes National Gallery) in Salisbury (heute Harare) angeregt. Bekannteste Künstler sind u. a.: Paul Gwichiri (* 1924), Thomas Mukarobgwa (* 1924), James Bechan (* 1940), Nicholas Mukomberanwa (* 1940), Sylvester Mobagy (* 1942), John Takawira (* 1938, ✝ 1989).Die Sprache der Shona, das Shona, ist eine Tonsprache mit starken morphonologischen Veränderungen bei der Bildung der Nominalklassen. Das Shona besitzt eine Oral Poetry, die u. a. die für die südlichen Bantuvölker typische Lobgesangdichtung umfasst.G. Fortune: An analytical grammar of S. (London 1955);G. Fortune: A guide to S. spelling (Salisbury 31980);S. basic course, hg. v. E. W. Stevick (Washington, D. C., 1965);W. Murphree: Christianity and the S. (London 1969);M. Hannan: Standard S. dictionary (Salisbury 21974);M. Gelfand: Growing up in S. society (Gwelo 1979);
Universal-Lexikon. 2012.